Die NABU-Wildblumenwiese im 4. Sommer

Wildblumen / Foto: Caro Malik
Wildblumen / Foto: Caro Malik

Wie auch in den vergangenen Jahren ist die Wildblumenwiese vor dem Deich in Niederkassel im Juni ein echter Hingucker. Es gibt Blumen in allen Farben und bei Sonnenschein schwirren überall Insekten herum. Je länger man hinschaut, umso mehr entdeckt man: Zunächst fallen die vielen gelben Blüten von Johanniskraut, Labkraut und Königskerzen auf. Zuerst rosa später blau leuchten die an Schlangenköpfe erinnernden Blüten des Natternkopfs. Dazwischen setzen die kleinen Karthäuser-Nelken mit ihrem intensiven Pink knallige Akzente. Nur am Vormittag kommt man in den Genuss des strahlenden Blaus der Wegwarte. Ihre Blüten sind nachmittags geschlossen.


Diese Vielfalt an blühenden Pflanzen zieht immer mehr Insekten an. Waren hier in den ersten Jahren vorwiegend Bienen und Hummeln unterwegs, kann man nun auch viele Schmetterlinge beobachten. Eine Pflanze scheint bei allen beliebt zu sein: Die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis). Ihre hell-violetten Blütenköpfe bieten sowohl Schmetterlingen als auch Bienen reichlich Nahrung.

 

Wer genau hinschaut kann hier die als gefährdet eingestufte Knautien-Sandbiene (Andrena hattorfiana) entdecken. Diese Wildbienenart ist eine Nahrungsspezialistin, die Kardengewächse als Pollenquelle benötigt und bei uns hauptsächlich die Blüten von Acker-Witwenblume und Tauben-Skabiose besucht. Wo es diese Pflanzen nicht in ausreichender Menge gibt oder wo zu früh und zu oft gemäht wird, kann diese hübsche Biene nicht überleben. Den Pollen der Blüten, den sie in ihren „Höschen“ an den Hinterbeinen sammelt, trägt sie in selbst gegrabene unterirdische Gänge. Dort dient er als Proviant für die Larven. Forscher haben festgestellt, dass die Biene für die Entwicklung eines einzigen Eis 72 Blüten besucht. Dafür muss sie 66 Mal losfliegen.

 

Wer der Knautien-Sandbiene und damit zugleich auch vielen anderen Insekten helfen möchte, sollte Acker-Witwenblumen oder Tauben-Skabiosen pflanzen.


Fotos: Caro Malik