Zur Schleiereule
Der seit Jahren am Kölner Weg verortete Schleiereulenkasten fiel im Januar 2021 dem ersten großen Sturm zum Opfer. Der 7 Meter hohe Mast, auf dem ein etwa 50 kg schwerer Kasten mit Metallkonstruktion montiert war, konnte dem starken Wind nicht standhalten.
Über 8 Jahre diente er einem Schleiereulenpaar als Brut- und Wohnstätte. Davon zeugte die große Menge an Gewöllen, (Speiballen von Eulen) welche sich in dem Nistkasten befand.
Damit die Eulen auch in Zukunft ein ausreichendes Angebot an Nistmöglichkeiten haben, wurde beschlossen den maroden Nistkasten zu ersetzen. Einen unbenutzten Kasten aus witterungsfesten Siebdruckplatten stellte der NABU Düsseldorf bereit, die Metallkonstruktion zur Montage des Kastens wurde großzügigerweise kostenfrei von der Firma Eduard Schulz aus Krefeld hergestellt.
Letzte Woche war es dann so weit. Das Aufstellen beider Nisthilfen wurde von dem Unternehmen, Gebr. Wolter aus Heiligenhaus ausgeführt. Ein Bagger mit Greifarm setzte den neuen Mast, an dessen Spitze zuvor der neue Nistkasten montiert wurde, in das dafür vorbereitete Fundament.
Einer Nutzung durch die Schleiereulen steht nun nichts mehr im Wege.
Zum Weißstorch
Auch für den sich aktuell ausbreitenden Weißstorch war es eine gute Woche. In der Vergangenheit sind bereits zwei Storchennisthilfen, hohe Masten aus Holz oder Metall an deren Spitze eine Brutplattform angebracht ist, in der Urdenbacher Kämpe aufgestellt worden. Ein weiterer Nist-Mast ist nun auch im Himmelgeister Rheinbogen vorhanden. In der Erde verankert ist der fast 9 m hohe Holz-Mast welcher von zwei massiven Betonbahnschwellen gestützt, 1,8 m tief in ein Fundament eingelassen wurden. So kann die Nisthilfe im Vorland des Rheins auch zukünftigen Hochwässern trotzen.
Das der künstliche Nistplatz früher oder später angenommen wird, scheint aktuell recht wahrscheinlich zu sein. Zielführende Renaturierungsmaßnahmen in den Niederlanden, im Münsterland und am Niederrhein, welche vor allem die Nahrungsgründe von Meister Adebar verbessern, unterstützen die derzeitigen Ausbreitungstendenzen. Im vergangenen Jahr gab es, nach einer Pause von über 100 Jahren, rechtsrheinisch in Düsseldorf und im Kreis Mettmann dann gleich zwei Brutversuche, am Nordufer des Monheimer Baggersees und in der Urdenbacher Kämpe – beide bisher leider nicht erfolgreich. Dennoch wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Jungstörche auf einem Horst beobachten lassen werden, vielleicht ja auch auf einem der hier angebotenen.
In beiden Projekten haben der NABU Düsseldorf e.V. und die Biologische Station Haus Bürgel e.V. zusammengearbeitet, um das Gelingen der Maßnahmen zu realisieren. Die Kosten wurden vom NABU Düsseldorf übernommen, für Planung und Umsetzung der Arbeiten war die Biologischen Station zuständig. Ein weiterer Storchenhorst ist in Düsseldorf-Kaiserswerth geplant.
links: Schleiereulenkasten
Mitte: Montierter Schleiereulenkasten
rechts: Schleiereulenkasten Nahaufnahme
Fotos: BSF und Neubauer - NABU
Montage des Storchenmastes mit Storchennest - Foto: Julian Oymanns