Mehr als 140.000 Menschen haben das Muttertagswochenende genutzt, um Vögel in Garten, Park oder auf dem Balkon zu zählen. Damit haben sich so viele wie noch nie zuvor an der 16. „Stunde der Gartenvögel“ des NABU und seines bayerischen Partners LBV beteiligt.
Düsseldorf - Wie immer in den letzten Jahren war der Haussperling der häufigste Gartenvogel, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Star und Feldsperling. Großer Verlierer war die Blaumeise, deren Bestand
durch eine massenhafte Infektion mit dem Bakterium Suttonella ornithocola dezimiert wurde. Bundesweit betrachtet sind 22 Prozent weniger Blaumeisen pro Garten gemeldet worden. Die
Blaumeise ist damit nach Grünfink und Amsel die dritte Singvogelart, die in den letzten Jahren das Opfer einer Epidemie geworden ist (beim Grünfink ist es der Parasit Trichomonas
gallinae, bei der Amsel das Usutu-Virus), von der sich die Bestände bis heute nicht erholt haben.
Zu den Gewinnern zählen vor allem Ringeltaube und Türkentaube, die beide ihr bisheriges Bestergebnis einfliegen. Auch bei Eichelhäher und Buntspecht ist kein Ende des zunehmenden Trends in
Sicht.
In Düsseldorf haben sich 585 Vogelfreunie in 407 Gärten an der Aktion beteiligt. Am häufigsten wurde die Kohlmeise beobachtet. Auf den nächsten Rängen folgen Mauersegler, Amsel, Elster und
Ringeltaube. Bundessieger Haussperling erreichte nur Platz 6 (siehe Top-Ten-Liste).
Der zweite Platz des Mauerseglers in der Düsseldorfer Liste täuscht darüber hinweg. dass die Art bundesweit durch Verlust von Lebensräumen und Insektensterben langjährig große Bestandsverluste
erlitten hat. Da dieser Siedlungsvogel aber, zumal in Großstädten, trotz bundesweiter Einbußen in großen Schwärmen auftreten kann, sind solche Abweichungen vom Bundestrend möglich.
Rang | Vogelart | Anzahl |
1 | Kohlmeise | 1057 |
2 | Mauersegler | 905 |
3 | Amsel | 867 |
4 | Elster | 785 |
5 | Ringeltaube | 754 |
6 | Haussperling | 743 |
7 | Blaumeise | 612 |
8 | Rotkehlchen | 576 |
9 | Star | 355 |
10 | Rabenkrähe | 307 |