Herbst - Nun ziehen sie wieder, die Kraniche, auch „Vögel des Glücks“ genannt. Mit ihren markanten Trompetenrufe „krru“ und „karr“ hört man sie vielmehr, als man sie sieht.
Wenn man aufmerksam hinhört, kann man auch das Piepsen „tschirp“ der Jungen vernehmen. Hunderte, Tausende sind in diesem Herbst schon in großen Formationen laut rufend über Düsseldorf in Richtung Süd/West gezogen und es folgen noch viele, die zu ihren Winterquartieren wollen. Sie kommen aus Skandinavien, sammeln sich in Mecklenburg-Vorpommern auf Rügen und am Darß, wo inzwischen auch schon wieder einige Kraniche brüten oder auch in der Diepholzer Moorniederung; Sie ziehen im Oktober/ November weiter über Frankreich nach Spanien manchmal auch bis Nordafrika. Bei gutem Wetter können sie nonstop 2000 km zurücklegen, normalerweise fliegen sie durchschnittlich 45-60 km/h, mit Rückenwind sogar bis zu 100 Km/h. Auf ihrer oft abenteuerlichen und beschwerlichen Reise legen Sie immer wieder Zwischenstopps ein, wo sie Tage verweilen um neue Energie und Kraft zu tanken. Sie ernähren sich dabei gerne von Ernteresten auf Mais- und Getreidefeldern - wenn nach der maschinellen Ernte noch was übriggeblieben ist.
Eine große und wichtige „Rast- und Sammelstätte“ ist der Lac du Der-Chantecoq, der sich südlich von Metz, Frankreich befindet. Dort hielten sich in einer Woche im November 2019 sogar ca. 250.000 Kraniche auf.
Es lohnt sich, in diesen Wochen immer wieder einen Blick in den Himmel zu werfen, um mit Glück die Reise der majestätischen Kraniche (Lat. Grus grus) auf ihrem Weg in den Süden zu erleben.
Monika Neubauer – ornithologische AG des NABU Düsseldorf e. V. - 12/2020
Kraniche / Fotos: Wolfgang Scholz
Weitere Informationen zum Kranichzug über NRW