Seltene Orchideen, Amphibien und Vögel

NABUtop in Angermund - ein geschütztes Paradies

Teichrohrsänger
Teichrohrsänger. / Foto: Alfred Leisten

Unser NABUtop in Angermund, Heiderweg ist auch in diesem Jahr Heimat für 30 Brutvogelarten, darunter Nachtigall, Gelbspötter, Grün- und Buntspecht sowie Teichrohrsänger die auf der Roten Liste stehen. Als Gastvögel wurden u. a. Bekassine, Braunkehlchen, Kornweihe, Rotmilan und Waldwasserläufer beobachtet. Auch die Reproduktionsrate der Kreuzkröte welche Zielart dieses Biotops ist, hat sich sehr positiv entwickelt. Andere Amphibien wie Bergmolch, Fadenmolch, Teichmolche, Grasfrosch, Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch und Erdkröte finden hier ihren Lebensraum. Auch die seltene Orchideenart, das Breitblättrige Knabenkraut, Schwanenblume, Blasensegge, Froschbiss und der Kleine Wasserschlauch wachsen hier. Alle diese Arten stehen auf der Roten Liste von NRW und werden als gefährdet eingestuft.


Die 15.000 Quadratmeter Landschaftsschutzgebiet, davon 4.000 Flachgewässer, sind Teil einer früheren Auskiesung. Es wird im Freirauminformationssystem der Stadt Düsseldorf als sehr wertvolles Biotop geführt. Eine Kartierung der Amphibienbestände ergab eine erstaunliche Artenvielfalt: So konnte u. a. eine beachtliche Population der Kreuzkröte (Art der Habitatrichtlinie) festgestellt werden.

Ein geschütztes Paradies

Der größte Teil des NABUtops soll der natürlichen Eigendynamik überlassen bleiben. Für den Flachwasserbereich wurde ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet, der den Lebensraum für Amphibien, Libellen und Friedfische sichert. Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst findet eine Pflegeaktion statt.

 

Historie: 2003 wurde das Projekt NABUtop aus der Taufe gehoben: Mit Unterstützung der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt Düsseldorf konnte die Fläche an den Angermunder Baggerseen für den Naturschutz gepachtet werden. Ausführlich hat Alfred Leisten zum Projekt eine 54-seitige Ausarbeitung erstellt: Grundlagendokumentation, Untersuchungen, Pflege- und Entwicklungsplan. Diese kann beim NABU Düsseldorf eingesehen werden.

 

Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und die Biologische Station Haus Bürgel beteiligen sich an Pflege, Entwicklung und Erhalt dieses wertvollen Kleinods.

 

Kontakt:

Johanna Schiefner-Földessy
E-Mail: anmeldung@nabu-duesseldorf.de

 


Fotos: Alfred Leisten


Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)

Seltene Orchideenart - Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) Foto: Alfred Leisten
Seltene Orchideenart - Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) Foto: Alfred Leisten

Erfreulicherweise konnten im Frühjahr 2023 25 Orchideen Blütenstände im NABUtop gezählt werden. Eine positive Entwicklung der Artenvielfalt im NABUtop. Das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), auch Breitblättrige Fingerwurz genannt, ist eine auf ungedüngten, stickstoffarmen  Feuchtwiesen noch gelegentlich anzutreffende Orchideenart. Der Gattungsname Dactylorhiza kommt von den fingerartigen Wurzelknollen. Das Art Epithton majalis weist auf den Blütemonat Mai hin. Diese Orchideenart ist geschützt und auf der Roten Liste aufgeführt.

 

Die Vermehrung erfolgt entweder über Samen oder das Wachstum von mehr als einer Tochterknolle pro Jahr. Die Samen sind sehr klein (wie Staubkörnchen) und mit bloßem Auge kaum als solche zu erkennen. Der Samen enthält keinerlei Nährgewebe für den Keimling. Eine  Keimung kann nur mit Hilfe eines speziellen Wurzelpilzes (Mykorrhiza) erfolgen.